Unterwegs schnell ein Foto schiessen und hochladen. Am nächsten Tag eines von einem Stockanbieter runterladen und posten. Am übernächsten ein Sprint in den Keller und Kinderfotos ausgraben … am Ende sieht das Profil aus wie ein Gemischtwarenladen. Potentielle Kunden sind eher verstört als betört. In diesem Beitrag liefere ich dir Antworten um das Wie, Warum, Wofür. Zu Strategie, Bildsprache, Text und Hashtags. Dein praktischer Guide durch den Instagram-Alltag mit Tipps von der Social Media-Expertin Annamarie Dober – die Minervas.
«Instagram ist weiblich!» Diese Aussage von Annamarie Dober kommt (scheinbar) nicht von ungefähr. Wenn ich es mir recht überlege, dann hat Instagram etwas von einem bunten Magazin für den Alltag. Ganz unterschiedliche Menschen lassen dich über Instagram an ihrem Alltag teilhaben. Die Aufnahmen erinnern dabei aber eher an ein Familienalbum als an ein Hochglanzmagazin. «Instagram ist viel authentischer als andere Plattformen. Hier geht es darum, sich echt, nahbar, ungeschminkt zu zeigen», so Annamarie Dober.
Instagram anstelle von Facebook oder LinkedIn?
So pauschal kann man das natürlich nicht sagen. LinkedIn, Facebook, Tiktok YouTube – auch diese Plattformen haben ihre Berechtigung. Die Fragen müssen deshalb viel mehr lauten: Wo bewegt sich deine Zielgruppe? Was bietest du an? Und was willst du mit deinem Engagement auf den Sozialen Medien erreichen? Denn jede Plattform hat ein anderes Zielpublikum.
Instagram ist eher weiblich. 60 % der Nutzer sind Frauen. Das Engagement der Follower*innen ist sehr hoch. Die Interaktion ist zirka 20x höher als bei Facebook. Das bedingt aber auch, dass man mit seinen Fans interagiert. Auf diesem Kanal zeige ich mich und mein Unternehmen sehr authentisch, echt. Auf Hochglanz polierte Bilder sind hier nicht an der Tagesordnung.
Facebook ist inzwischen so überfüllt, dass ich für etwas Sichtbarkeit unendlich viel leisten muss. Deshalb ist das Engagement der Fans auch viel geringer.
LinkedIn eignet sich eher für seriöse Businessbeiträge. Funfacts, Katzenvideos oder schräge Beiträge haben auf dieser Plattform nichts verloren. Willst du allerdings im B2B akquirieren oder deine Expertise mit Fachartikeln belegen, bist du hier richtig. Auch für Recruiting eignet sich LinkedIn hervorragend.
Bevor du deine Social Media-Strategie festlegst, darfst du dir folgende Fragen stellen:
Wer sind meine Traumkunden?
Was interessiert diese Menschen?
Was will ich mit meinen Beiträgen erreichen, was ist mein Ziel?
Wen genau will ich erreichen und ansprechen
Wo sind diese Menschen online?
Du überlegst, wie du herausfindest, wo deine Kund*innen online sind? Frag in deinem nahen Umfeld nach. Kollegen, Freunde, Familie. Allenfalls auch bei bereits bestehende Kund*innen. Frage gezielt und konkret, so dass du ihnen die Antwort einfach machst.
Wann ist Instagram deine Plattform?
Instagram ist perfekt geeignet, wenn du zu deinen Kund*innen und Fans eine emotionale Bindung aufbauen willst: Spass haben, kreativ sein, Freude an schönen Bildwelten und keine Scheu davor, auf diesem Weg neue Menschen kennenzulernen. «Ein ungeschminktes Bild aus deinem Leben sagt womöglich mehr als ein ellenlanger Produkttext. Auf Instagram zeigst du dich echt und nahbar. Du lässt auch hinter die Kulissen blicken und berichtest aus deinem Alltag. Und genau das macht Instagram für Unternehmen so interessant», weiss Annamarie Dober. Authentizität lautet das Zauberwort. (Das ist sowieso der Schlüssel – auch für deine Markenbildung.) Doch viele machen genau hier den grössten Fehler. Zudem ist Instagram nicht Facebook oder LinkedIn. Jede Plattform hat ihre Eigenheiten. Deshalb sollte man Beiträge nicht 1:1 von einem Kanal in den nächsten kopieren. Für einen authentischen und optisch ansprechenden Instagram-Auftritt definierst du Folgendes:
Farben – Farbwelt (angelehnt an Logo oder Website)
Bildmotive – was will ich an Bildern zeigen? Produkte, Team, Büro, Lage
Inhalte – Tipps und Tricks, Angebote, über mich Infos
Emotionen – welche Emotionen will ich vermitteln: Freude, Sicherheit, Action?
In jedem Fall: Sei persönlich! Und zwar unabhängig davon, ob du ein Restaurant betreibst oder als Coach dein Angebot an den Mann, die Frau bringen willst.
Unternehmensprofil oder privates?
Willst du auf Instagram dein Business bewerben, macht ein Unternehmensprofil Sinn. Warum?
Kontakt Button: Deine Follower können dich via Telefon oder E-Mail kontaktierten, ohne vorher deine Website besuchen zu müssen.
Statistiken für die Anlayse: Über Instagram Insights siehst du für jeden Post die Impressionen, die Reichweite, die Interaktionen. So kannst du wunderbar evaluieren, welche Inhalte gut ankommen, zu welchen Uhrzeiten du am meisten Likes und Kommentare sammelst. Das planst du dann für dich entsprechend ein. Und: Du siehst, wie alt deine Fans sind und wo sie wohnen. Ergo: Du erkennst sofort, ob du mit deinen Inhalten potentielle Wunschkund*innen ansprichst.
Werbung: Mit dem Unternehmensprofil kannst du in wenigen Schritten gezielte bezahlte Werbung schalten.
5 Regeln für deine Instagram Posts
Achte auf einen «schönen» visuellen Auftritt. Nutze Instagram um deine Werte, Marke, Botschaften visuell zu verbreiten. Das bedeutet auch: keine Stockfotos!
Instagram ist mobil und sehr persönlich. Also: Sei persönlich und emotional. Frage dich bei jedem Post: macht er nachdenklich, inspiriert er, weckt er Mitgefühl oder löst er Lachen aus. Die Plattform ist nur als App so richtig gut nutzbar. Und das Handy tragen die Menschen den ganzen Tag mit sich rum.
Schreibe Text! Ja, auch Instagram mag Text. Liefere zu deinem Bild den passenden Text. Verknüpfe ihn mit einer Handlungsaufforderung, einer Frage.
Wähle passende Hashtags: Hashtags sind quasi das SEO von Instagram. Überlege die Schlüsselbegriffe, die deinen Content beschreiben. Finde passende Hashtags über die Suchfunktion auf Instagram und lege dir verschiedene Bibliotheken (z. B. in Later) an. Bei den Hashtags ist eine gute Mischung von populären Hashtags (x-tausend Posts) und weniger bekannten (ein paar Hundert Posts).
Beziehe die Instagrammer*innen mit ein: Je besser es dir gelingt, deine Follower*innen zu aktivieren, desto höher ist deine Reichweite. Stell ab und zu eine Frage im Text. Wenn sinnvoll, erwähne andere Instagram Konten (z. B. im ersten Kommentar nach dem Beitrag) und teile Beiträge anderer Nutzer*innen.
Nun gibt es ja aber nicht nur die Posts im Feed. Instagram bietet inzwischen unzählige andere Formate an. Hier ein kurzer Überblick, wozu welches Format dient:
Reels: von Tiktok adaptiert, max. 30 Sek. Diese Videos sind meistens mit Musik oder einem Voiceover, witzig, leicht gemacht, unterhaltsam.
Storys: von Snapchat adaptiert, max. 5 Sek. Snaps. Storys sind nur für 24 Stunden verfügbar. Man kann sie jedoch in den Highlights abspeichern und so länger leben lassen.
IGTV: ausführliche Videos von mindestens 30 Minuten Länge, meistens sehr professionell umgesetzt, eignen sich für Kochshows, ausführliche Anleitungen, Hausführungen etc.
Live: Momentaufnahmen, Interviews, die man live überträgt, meistens etwas länger. Neu besteht auch die Möglichkeit, mit bis zu vier Personen ein Live zu machen. Man sieht, wie viele Zuschauer online sind. Die Zuschauer können kommentieren, liken, Fragen stellen.
Und dann stelle ich jemanden in 40 % ein?
«Will man mit einem Social Media Profil durchstarten, ist das tatsächlich viel Arbeit», bestätigt Annamarie Dober. Jetzt kann sich natürlich nicht jedes Kleinstunternehmen einen externen Social Media Manager leisten. Um trotzdem dran zu bleiben und gut präsent zu sein, kann man Planungstools nutzen. Later ist so ein Tool. Bereits die kostenlose Version bietet sehr viele Möglichkeiten. Von Hashtagbibliotheken über die Vorschau im Grid bis zu 30 kostenlosen Posts im Monat. Zudem kann man über die App (Handy und Onlineapplikation) neben Instagram auch Facebook, Twitter und Pinterest bespielen. Legt man hin und wieder einen Contenttag ein und produziert an diesem einen Tag ausschliesslich Inhalte für die Sozialen Medien, ist ganz viel zu schaffen. Die Frage nach dem Zuviel an Posts beantwortet Annamarie folgendermassen: «Ein Zuviel kann es eigentlich nicht geben, wenn man Reichweite aufbauen will. Natürlich ist es möglich, dass der/die eine oder andere Follower*in abspringt, weil sie genervt ist. Jedoch kommen gleichzeitig unzählige neue dazu.»
Was, wenn ich keinen Bock habe?
Bei manchen Menschen macht sich hin und wieder eine grosse Unlust breit, sich immer und immer wieder auf den Plattformen zu engagieren. (Mir geht es zumindest so.) «Dann darf man getrost auch mal eine Pause machen. Denn bei all den Regeln gilt vor allem eines: Es muss Spass machen!», ist Annamarie überzeugt. Sie glaubt, dass die Follower*innen es realisieren, wenn Beiträge nur noch halbherzig erstellt werden. Kommt man trotzdem nicht oder nicht mehr in die Gänge, kann man diese Arbeiten natürlich auch auslagern. Da bieten die Minervas Hand. Man kann das rundum sorglos Paket buchen: Strategie, Zieldefinition, Fotografie, Texte erstellen, Beiträge planen. Oder sich in einem der Punkte professionell begleiten lassen. «Unser Angebot ist immer auf den Kundenwunsch abgestimmt. Alles ist möglich», so Annamarie.
Manchmal hilft es auch, einfach einen der gehaltvollen Workshops zu besuchen. Contentplanung, Contentday, Starterworkshops … die Minervas bieten viel. Wenn nötig auch einmal die gesunde Portion Motivation via Telefon.
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