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  • AutorenbildYvonne Ineichen

Diesen Werbebrief hätten Sie sich sparen können!

Ein guter Werbebrief hat das Potenzial, die Aufmerksamkeit des Lesers zu fesseln, Interesse zu wecken und schliesslich eine Handlung auszulösen. Ein schlechter Werbebrief bewirkt genau das Gegenteil. Und davon gibt es eine ganze Menge. Wie ich aus eigener Erfahrung weiss.



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Von Schreiben mit solch floskelbeladenen Inhalten werde ich seit ein paar Wochen überflutet. Eines austauschbarer als das andere. Eines unpersönlicher und langweiliger als das andere. Ein sinnentleerter Buchstabensalat, der weder Emotionen noch das Gefühl von «die meinen wirklich mich!» in mir weckt.


Neuer HR-Eintrag: Werbebrief Firmengründung raushauen

 

Dabei haben all diese Schreiben eines gemeinsam: Sie wollen mir etwas verkaufen. Also die Person, das Unternehmen, will das. Wobei ich sicher bin, dass ich in 95 % keine persönliche Angelegenheit bin. Sondern ich durch ein Raster geschleudert werde und die entsprechenden Kriterien erfülle.

 

In diesem Fall lautet das Kriterium: neuer Handelsregistereintrag ist gleichbedeutend mit Firmenneugründung Kanton Luzern. Was dann in vielen Unternehmen die obgenannten Mechanismen in Gang setzt: neuer Eintrag im HR, möglicher Neukunde, Standardschreiben aufsetzen und ab die Post. Schön und ... nicht gut.

 

Denn! Den Gründerinnenfreudentanz führte ich vor 10 Jahren auf. Damals ging ich mit wortsprudel an den Start. Dass ich den Eintrag im Handelsregister just zu meinem 10-Jährigen machte, ist mehr den Umständen als einem bewussten Entscheid geschuldet. Fakt ist: Seit drei Wochen findet man wortsprudel also mit einem Eintrag im Handelsregister. Existieren tut mein Unternehmen bereits einige Jahre länger.


Auch Werbebriefe dürfen persönlich sein

 

Und das, so meine ich, findet man heraus, wenn man sich die Mühe macht. Ein Klick auf meine Website lässt erahnen, dass ich seit geraumer Zeit als Texterin arbeite. Möchte man mir trotzdem eine Dienstleistung verkaufen, darf man das versuchen. Dann aber bitte gezielt, auf mein Business abgestimmt. Doch dafür müsste man sich mit der Zielgruppe – also mit mir – bewusst auseinandersetzen. Ja, es braucht Zeit, die Adressen zu prüfen. Und den Willen, mich als Mensch und nicht als einen x-beliebigen Faktor zu sehen. Allerdings besteht dann die Chance, dass aus deiner Zielgruppe eine Triffgruppe wird. Andernfalls landet die Post ungelesen im Müll. Und du hättest dir den Brief sparen können.

 

 

Was gehört in einen Werbebrief:

 

Ein Werbebrief gliedert sich in maximal vier Absätze. Jeder Absatz verfolgt ein eigenes Ziel:

 

1. Absatz: kreative Idee, Aufmerksamkeit – max 3 Zeilen.

 

Hier geht es darum, mit einem überraschenden Einstieg die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen. Die Idee, die hier angeteasert wird, zieht sich nachher wie ein roter Faden durch den Brief.

 

2. Absatz: Produkt, Angebot

 

In diesem Absatz stellt man konkret, kurz und knapp das Angebot oder Produkt vor. Was hat man zu „verkaufen“. Aber wirklich ganz kurz. Denn in erster Linie geht es um die Vorteile für den Leser.

 

3. Absatz: Eigenschaften/Nutzen in emotionaler Form

 

Welchen Nutzen hat der Kunde, wenn er vom Angebot Gebrauch macht? Was bringt es ihm? Wie fühlt er sich davor und danach? Welchen Unterschied macht es? Das sind Fragen, die helfen, den Nutzen zu formulieren. Überlegt euch, was ihr potentiellen Gästen erzählen würdet. Warum ist es bei euch einfach besonders schön und entspannend für eine Fastenwoche?

                                                                                                

4. Absatz: Handlungsaufforderung

 

Was soll der Leser, Kunde tun?

Soll er euch anrufen?

Ruft ihr ihn an?

Soll er die Website besuchen für mehr Informationen?

 

5. Das post scriptum

 

P.S.: Goodie, Gadget, das nicht mit Angebot zusammenhängen muss

 

Das Post scriptum ist ein Teil, der oft vergessen oder weggelassen wird. Dabei ist es eine gute Gelegenheit, den Blick des Lesers nochmals einzufangen und bewusst zu lenken. Das PS stellt man unterhalb des Absenders hin und hebt es etwas heraus. Das PS beinhaltet etwas, das der Kunde, Leser bekommt. Es muss aber nicht zwingend mit dem Angebot zusammenhängen. In eurem Fall könnte das ein Muster von einem basischen Badezusatz sein, ein Teemuster, ein kleines Massageöl ... oder bei einer Weiterempfehlung, die in einer Buchung endet, einen kleinen Rabatt auf den nächsten Aufenthalt bei euch.


Mein P.S.: Das bedeutet nicht, dass du jeden Brief von Grund auf neu verfasst. Oft braucht es bloss einen kleinen Twist und die Empfängerin, der Empfänger fühlt sich persönlich angesprochen!

 

Stilistische Tipps zum Werbebrief

 

Die Sätze sollen kurz sein. Ganz besonders der erste Satz. Dieser ist knackig, überraschend. Grundsätzlich darauf achten, dass die Sätze kurz sind. Das ist leichter lesbar.

 

Die Lesenden direkt ansprechen. Also häufig Sätze in der Sie-Form verwenden. Nicht «wir haben ein Angebot» Sondern, «Sie erhalten von uns...». Der Brief soll persönlich an die Leserin, den Leser gerichtet sein.

 

Floskeln vermeiden. Schreibt konkret und anschaulich. Alles, was schon x-mal gesagt und geschrieben wurde, wird überlesen.

 

 

 

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