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AutorenbildYvonne Ineichen

Betreffzeilen texten: Wer mich anschreit, hat verloren.

Für aufmerksamkeitsstarke Betreffzeilen und Headlines greifen manche tief in die Trickkiste. Und fischen leider oft im Trüben oder wühlen unnötig auf. Denn, gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Gerade beim Texten! Ich meine: Wer Angst und Schrecken verbreitet, vergrault seine Kundschaft. Aumferksamkeit erregen geht auch subtiler.


Ich öffne mein E-Mail-Programm und das Erste, was mir entgegenspringt? Eine Betreffzeile in Versalien mit Ausrufezeichen: WARNUNG!


Mein Puls steigt binnen Millisekunden als hätte ich zehn Espressi intus. „Schnuufe, Yvonne. Schnuufe!“, rede ich mir gut zu. Und vergrössere das Vorschaufenster. Da lese ich dann, dass sich meine URL-Reservation automatisch verlängert hat. Echt? Das steckt hinter der Warnung in der Betreffzeile und meinem beinahe Herzinfarkt? Diese simple Erinnerung. Pfffff.


Betreffzeilen: erst schreien, dann langweilen

Darauf folgt eine Bleiwüste aus Anweisungen, wie ich das Control-Panel navigiere, falls ich die Verlängerung kündigen will. Der Text liest sich sperrig. Ich habe beim Lesen tatsächlich das Gefühl, Techsalat zu kauen. Einer, der in der Speiseröhre stecken bleibt.


Was bleibt ist ein Kloss im Magen

Vielen Dank aber auch für die Reise von der Hitze in die Kälte. Erst fühle ich mich durch die Betreffzeile wie mit heissem Wasser überschüttet. Und dann lese ich eine Anleitung mit der Persönlichkeit eines Eiswürfels – kühl, glattpoliert. Was zurückbleibt, ist kein gutes Gefühl.


Betreffzeilen, die schmecken

Dabei könnte es so einfach sein: Eine Betreffzeile, die nicht erschreckt, sondern freundlich informiert. Zum Beispiel: „Hinweis: Deine URL-Reservation wurde verlängert – kein Handlungsbedarf nötig!“ Oder: „Erinnerung: Dein URL-Abo verlängert sich automatisch – Details hier.“ "Gehen wir ein weiteres Jahr miteinander?" Und eine Anleitung mit Bildern versehen und Stichworten ergänzt. Sodass ich mich spielend leicht durchs Tech-Universum navigiere.


Denk immer daran. Worte wirken. Und Kommunikation heisst, den Menschen am anderen Ende im Blick zu haben. Sodass diese Person mit einem Schmunzeln weiterliest, statt sich Schweissperlen von der Stirn zu wischen. Denn ein klarer, menschlicher Ton zeigt Wertschätzung und macht Lust, den Inhalt zu lesen – und das bleibt im Gedächtnis.


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