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Vom Flickwerk zum Feinschliff: Wie ich aus Notizen stringente Texte mache

Autorenbild: Yvonne IneichenYvonne Ineichen




Für einen Text einfach Notizen aneinanderreihen? Kann man machen. Wird halt halbbatzig. Ein Text, der durchgängig überzeugt, braucht mehr: ein Konzept, einen roten Faden, Feinschliff. Wie aus Rohmaterial ein stimmiger Text wird? Das erzähle ich dir hier.


«Hier sind die Rohfassungen aus allen Abteilungen. Du brauchst bloss zusammenhängende Texte aus den Notizen zu erstellen …» Aha. So oder anders kann ein Auftrag in meinem Posteingang landen. Das könnte ich natürlich machen. Wäre ich mit einem halbbatzigen Ergebnis zufrieden. Bin ich aber nicht. Denn das würde sich beim Lesen anfühlen, wie wenn du auf Skiern über Bruchharsch fährst. Unrund, holprig und du brichst immer wieder ein.


Deshalb will ich alle Inhalte durchs Band stringent erzählen. Und einem einheitlichen Konzept unterordnen. Damit der Lesefluss sich für dich wie eine Abfahrt auf Pulverschnee anfühlt ... Deshalb sieht meine Vorgehensweise etwas anders aus. Wie nämlich?


Briefing verstehen

Bevor ich loslege, kläre ich: Was ist das Ziel des Textes? Wer liest ihn? Welche Botschaften müssen unbedingt rüberkommen? Ich sortiere die Notizen und filtere die Essenz heraus.


Vertiefende Fragen stellen

Rohfassungen sind ein Anfang, aber da bleibt oft Luft nach oben. Ich frage nach, wo Details fehlen, oder Unklarheiten auftauchen. Etwa: „Was genau meint ihr mit innovative Lösungen? Gibt’s ein konkretes Beispiel?“


Konzept entwickeln

Der Text braucht einen roten Faden. Ich entwickle eine Struktur: Wo starten wir, wie bauen wir Spannung auf, und wo liegt der Aha-Moment? Dabei plane ich auch Übergänge und Spannungsbögen – damit kein Satz einfach so im luftleeren Raum hängt.


Textentwurf schreiben

Jetzt wird’s kreativ. Ich schreibe aktiv und lebendig, wechsle zwischen kurzen und längeren Sätzen, vermeide Nominalisierungen und streue nur Adjektive ein, die den Punkt wirklich treffen. Wichtig: Jeder Satz treibt den Text voran.


Roter-Faden-Check

Nach dem ersten Entwurf unterziehe ich die Struktur erneut meinem Filter: Ist alles logisch? Fehlt etwas? Überschneidet sich etwas? Hier bringe ich den Text in Form, sodass er stringent bleibt.


Feinschliff

Jetzt geht’s ins Detail: Sprache präzisieren, unnötige Wörter streichen, Tonalität verfeinern. Ich prüfe: Passt der Text zum Unternehmen, zur Zielgruppe und zum Kommunikationsziel?


Feedbackschleife

Der Text geht zurück an die Kundin, den Kunden. Fragen klären, letzte Details justieren – aber ohne, dass der Text sein Konzept verliert.


Finalisieren

Alle Änderungen werden sauber eingearbeitet. Der finale Text ist bereit, die Leser zu überzeugen und wirkt aus einem Guss.


Warum so gründlich?

Weil in guten Texten nicht einfach Wörter und Sätze aneinandergeklebt werden. Der Inhalt punktet durch einen logischen – also stringenten Textaufbau. Er erzählt eine Story, die nachvollziehbar ist, überzeugt und im Kopf bleibt.

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